Datum: | 15.07.2023 15:00 |
Detlef Lieffertz – ein moderner Traditionalist
Lieffertz ist einer der wenigen Pop-Art-Künstler, die es in der DDR gegeben hat. Wobei er über die Grenzen der Pop Art hinausgeht, denn in seiner Kunst spiegeln sich die Phantastischen Realisten der Wiener Schule von Rudolf Hausner bis Wolfgang Hutter genauso wie die legendäre Leipziger Schule. Lieffertz Bildwelt zieht in Manier der Pop-Art-Künstler durch ihre farblich bestechenden Oberflächen an, hält für den Betrachter aber noch mehr Entdeckungsmöglichkeiten bereit. Dabei handelt es sich vor allem um Allegorien, die voller ernstem und oft auch witzig-heiterem Hintersinn stecken. Bei der Verwendung von Allegorie, Symbol und Zeichen mag seine Prägung durch die DDR eine Rolle spielen, wo kritische Wahrheiten oft nur „zwischen den Zeilen“, also zwischen den Bildzeichen versteckt ausgesprochen werden konnten. Dieses Prinzip hat Lieffertz, das zeigen seine Arbeiten sehr eindrucksvoll, über die Jahre wunderbar perfektioniert.
Der Künstler, der an der berühmten Kunsthochschule HGB in Leipzig u.a. bei Hartwig Ebersbach studiert hat, zeigt sich im Aufgreifen der Collagetechnik eines Max Ernst als Traditionalist. Die Verwandlung in eine moderne Bildsprache verdankt sich seinem Drang zu Neuem. Über die Stationen Spritzpistole, Kopierer und Digitaldrucker hat er sich in letzter Zeit ganz auf die Collage konzentriert. Er verwendet dabei vorhandenes Bildmaterial, kombiniert es spielerisch frei, versucht freche wie hintergründige Anspielungen, die das Motiv hergibt, auszureizen. Die auf diesem Weg entstandene Collage scannt er und kann sie noch einmal am Bildschirm kontrollieren bevor er sie auf Büttenpapier oder Leinwand ausdruckt. Fast alle entstandenen Arbeiten werden anschließend von Malerhand weiterarbeitet. Diese Mischung macht seine beondere Originalität aus.
Detlef Lieffertz präsentiert sich als Traditionalist unter den Modernen, der sich in dieser Ausstellung mit Collagen vorstellt, deren phantastische Bild-Kombinatorik und farblich eindrucksvolle Oberflächen die Betrachter zu faszinieren vermögen.
Michael Hametner
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